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Weltrekord!

Ein besonderes Erlebnis, zu dem man – wenn überhaupt – nur einmal im Leben eingeladen wird. 

Die Freiwillige Feuerwehr Hauskirchen wurde – bereits im Jahr 2020 – von der Feuerwehr Bruck an der Großglocknerstraße eingeladen, im Rahmen der 10. Oldtimer-Feuerwehr WM 2022 bei einem Weltrekordversuch teilzunehmen, mit dem Titel „Wasserfördernde Schlauchleitung mit dem größten Höhenunterschied“. Nun war es endlich soweit. Es galt, einen Höhenunterschied von 1.435 Höhenmeter entlang der Großglockner Hochalpenstraße zu überwinden! Als eine von lediglich drei niederösterreichischen Feuerwehren – gemeinsam mit den Feuerwehren Hollenstein/Ypps und Ollern – war es für uns, der Feuerwehr Hauskirchen eine besondere Ehre, diese Herausforderung als „Flachlandfeuerwehr“ aus dem Weinviertel, annehmen zu dürfen! Durch Losentscheid, wurden die teilnehmenden Feuerwehren ausgewählt. Kleinere Feuerwehren mit einer geeigneten Tragkraftspritze sollten es sein. Bereits am Vortag am Freitag um 5 Uhr brachen wir auf und machten uns auf den Weg nach Salzburg. Schließlich fuhren wir im Konvoi hinter unserem HLF. Dieses konnte bzw. durfte die 130 km/h nicht erreichen. Wir staunten nicht schlecht, als wir plötzlich im Radio einen Bericht über die FF Hauskirchen hörten! 

Radiobeitrag #1 Radio NÖ

In Bruck angekommen, bezogen wir unser Quartier. Eigentlich war es nur eine Wiese, auf welche wir unser Zelt stellten. Die Verpflegung erfolgte im Festzelt. Am nächsten Tag, dem Samstag war es schließlich so weit. Insgesamt 40 Tragkraftspritzen und somit 40 verschiedene Feuerwehren aus ganz Österreich waren eingesetzt um 460 B-Schläuche auszurollen, die zu einer Schlauchleitung von 9200 Meter Länge heranwuchs. Vom Bereich der Mautstelle bis zur Edelweißspitze reichte schließlich die gelegte Schlauchleitung entlang der Hochalpenstraße und abschnittsweise quer über Stock und Stein! Es war nicht ganz einfach, denn viele Faktoren, darunter das Wetter, hätten den Veranstaltern, der Feuerwehr Bruck/GLSTR., einen Strich durch die Rechnung machen können. Doch das Wetter spielte mit und so wurde pünktlich um 09.00 Uhr bei traumhaftem Wetter mit dem Aufbau der Schlauchleitung begonnen. Der Aufbau des jeweiligen Leitungsabschnittes war in der tags zuvor durchgeführten Besprechung genau vorgegeben worden. Auch der Standort der Pumpe war genau gekennzeichnet und am Tag davor auch besichtigt. Es wurde nichts dem Zufall überlassen. 

Radiobeitrag #2 Radio NÖ

Zuerst wurde die erforderliche Länge an B-Schläuchen verlegt, angefangen an der bergabliegenden Pumpe. Kurz vor der eigenen Pumpe ein Verteiler, um die Luft aus der Leitung zu lassen, bzw. die Wassersäule erhalten zu können. Nach der Pumpe das Druckbegrenzungsventil. 

Schließlich begann die erste Tragkraftspritze (Pumpe 1) ihre Arbeit. Von da an wurde es spannend. Über Funk verbunden konnte man nach und nach von den ersten Pumpen die Meldung hören „Hier Pumpe xy, Wasser eingetroffen!“ Doch immer wieder kamen auch Meldungen wie: „Hier Pumpe xy, wir haben keinen Druck mehr!“. Ein Auf und Ab begann. Eine Pumpe musste sogar ausgetauscht werden. Immer wieder „Druckabfall“, bis schließlich in einem Waldstück der Fehler gefunden wurde. Ein Druckbegrenzungsventil war kaputt und aus diesem strömte das Wasser, was natürlich zu einem Druckabfall führen musste. Nach der Behebung dieses Fehlers ging alles relativ schnell und zügig.

Kurz nach 12.00 Uhr und nach den anfänglichen Schwierigkeiten kam das Herzschlagfinale! Die letzten Pumpen gaben die Meldung durch, das Wasser wäre eingetroffen. Dann Plötzlich die erlösende Meldung bei der Pumpe 40 und durch den Einsatzleiter über Funk: „Wasser an beiden C-Rohren, der Weltrekord ist geschafft!“ Ein unvergessliches Erlebnis für alle beteiligten Feuerwehrleute! 

Funkspruch: „Wasser an beiden C-Rohren, der Weltrekord ist geschafft!“
TV Bericht ORF NÖ